Symptome und Behandlung bei Vitamin B12 Mangel
Symptome eines leichten Mangels
Stimmungsschwankungen, Antriebsschwäche/Lustlosigkeit, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Nervosität, ständige Erschöpfung und Müdigkeit, Immunschwäche, Infektanfälligkeit, allgemeine Schwäche, Entzündungen von Mund (Aphten) - Magen und Darm, Kopfschmerzen, eingerissene Mundwinkel, Appetitlosigkeit, Blässe, Durchfall>
Symptome eines schweren Mangels
Schwere Depressionen, Angstzustände, Apathie, Gedächtnisstörungen, Starke Verwirrtheit, Demenz, Psychosen, Halluzinationen, Schlafstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Blutarmut (Anämie), Kälte, Kribbeln und Taubheit in Gliedmaßen, Lähmungen, Nervenschmerzen, spastische Störungen, Zuckungen, Muskelschwäche, Muskelzittern, Muskelkrämpfe, Koordinationsstörungen, Gangunsicherheit, Gestörte Feinmotorik, Schwindel, Ohnmacht, Sehstörungen, Netzhautschäden, Brennen von Zunge und/oder Mund, Entzündung/Schwellung von Gelenken, Darmschäden, Gewichtsverlust, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Hirninfarkt, Inkontinenz, Unfruchtbarkeit
Behandlung bei VitaminB12 Mangel
Beim Beheben eines Vitamin B12 Mangels bitte auch immer einen B-Komplex dazu nehmen, denn alle B-Vitamine brauchen sich gegenseitig. Vitamin B12 ist Teil der Gruppe der B-Vitamine, welche insgesamt acht Vitamine umfasst, die als Vorstufen für Koenzyme dienen und zentrale Funktionen bei vielen Stoffwechselvorgängen einnehmen. B-Vitamine sind wichtig, um Zucker, Eiweiße und Fette verdauen zu können und spielen eine essentielle Rolle bei der DNA-Synthese, der Bildung von Blut, Hormonen und Neurotransmittern und für die Funktion des Nervensystems. Die Vitamine des Vitamin-B-Komplexes wirken vor allem durch die Aktivierung jeweils unterschiedlicher Enzyme, die oftmals sehr eng zusammenwirken. Deshalb sollte auf eine ausgewogene Versorgung mit allen B-Vitaminen geachtet werden. Das Fehlen einzelner Vitamine, aber auch ein Ungleichgewicht in der Versorgung kann zu einem Problem werden: Eine hohe Versorgung mit einem einzelnen Vitamin kann zu einem relativen Mangel eines anderen führen.
Treten eine oder mehrere Symptome eines Vitamin-B12-Mangels auf, kann zunächst dazu geraten werden, den Vitamin-B12-Status durch einen Vitamin-B12-Urintest zu überprüfen oder besser noch durch einen sogenannten Holo TC Test, das ist genauer, weil nur das aktive B12 gemessen wird. Ein akuter schwerer B12-Mangel sollte mit Vitamin B12-Spritzen behoben werden. Bei leichteren Mängeln ist eine ausgewogene Ernährung und/oder das Auffüllen mit Tabletten oder Tropfen möglich.
Referenzwerte Vitamin B12
Holo-TC unterer Grenzwert: 50 pmol/l
Holo-TC optimaler Wert: 100 pmol/l
B12 unterer Grenzwert: 300 pg/ml (oder 220 pmol/l)
B12 optimaler Wert: 1000 pg/ml (oder 800 pmol/l)
Vitamin-B12-Formen in Lebensmitteln
Vitamin B12 existiert in verschiedenen Formen. In Lebensmitteln sind die folgenden Vitamin-B12-Formen anzutreffen:
Methylcobalamin (vor allem Käse)
Hydroxocobalamin (alle Lebensmittel)
Adenosylcobalamin (Fleisch, Milchprodukte)
Die synthetische Form Cyanocobalamin, die in günstigen Vitamin-B12-Präparaten verwendet wird, kommt in natürlichen Nahrungsmitteln nicht vor. Heute werden in Präparaten darum hauptsächlich Methyl- und Hydroxocobalamin verwendet – Adenosylcobalamin wurde bisher in der EU nicht zugelassen.
Vitamin B12 findet sich fast ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln. Die Aufnahme von B12 aus Lebensmitteln ist oft schwierig. Ein Vitamin-B12-Mangel entsteht meist durch mangelnde Aufnahme oder erhöhten Bedarf. Bei allen Ernährungsformen kann Ergänzungsbedarf bestehen – hier sollten die natürlichen B12-Formen verwendet werden. Veganer und Vegetarier bekommen meist nicht genügend Vitamin B12 durch Lebensmittel und sollten B12-Präparate einnehmen.
Vitamin B12 aus Milch und Käse besser als aus Fleisch
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Vitamin B12 besser aus Käse und Fisch aufgenommen wird, als aus Fleisch und Eiern. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen ist Vitamin B12 hitzeempfindlich, so dass durch das Kochen große Mengen des Vitamins verloren gehen. Zum anderen bindet es sich in Nahrung an Proteine – je leichter diese verdaulich sind, desto besser wird auch das Vitamin B12 aufgenommen. Drittens können über den Intrinsic Factor – ein spezielles Molekül, das für die Aufnahme von Vitamin B12 notwendig ist – nur maximal 1,5 – 2,0 µg Vitamin B12 pro Mahlzeit aufgenommen werden, so dass die hohen Vitamin-B12-Konzentrationen im Fleisch keinen wesentlichen Vorteil bringen, wenn das Fleisch in einer einzigen Mahlzeit verzehrt wird.
Wer auf Fleisch verzichtet, aber tierische Nahrungsmittel wie Milch, Käse und Eier konsumiert, hat immerhin noch einige Lebensmittel mit ausreichend Vitamin B12 auf dem Speiseplan. Camembert, Emmentaler, Hühnereier und Gouda sind hier die Lebensmittel mit dem höchsten Vitamin-B12-Vorkommen. Milch und Joghurt hingegen enthalten nur noch eher geringe Mengen Vitamin B12. Die Aufnahme von Vitamin B12 aus Milchprodukten scheint leichter zu sein, als die aus Eiern.
Vitamin B12 in pflanzlichen, veganen Lebensmitteln
Pflanzen können kein Vitamin B12 herstellen, trotzdem wird immer mal wieder Vitamin B12 in sehr geringen Mengen in verschiedenen Pflanzen nachgewiesen. Die Erklärung ist einfach: In einer natürlichen, biologischen Landwirtschaft enthält der Humus viele Mikroorganismen, von denen manche Vitamin B12 herstellen. Einige Pflanzen können geringe Mengen dieses Vitamin B12 aus Erde aufnehmen und für kurze Zeit speichern. Der Gehalt ist jedoch sehr gering und schwankt sehr stark, so dass Pflanzen auch unter Berücksichtigung dieses Sachverhalts keine verlässliche Vitamin-B12-Quelle: sein können. Auch durch die Erde selbst, die an Oberfläche der Pflanze haften bleibt, können Menschen bei Verzehr mancher pflanzlicher Lebensmittel Vitamin-B12 aufnehmen – zum Beispiel bei frischen Karotten – da aus gesundheitlichen Gründen das Waschen insbesondere von gekauftem Gemüse jedoch dringend zu empfehlen ist, fällt auch diese Option meist aus. Der Humus aus industrieller Landwirtschaft ist meist ohnehin durch Chemikalien und Übernutzung so zerstört, dass hier kaum Mikroorganismen überleben.
Einzige pflanzliche B12-Quelle: Algen
Einige
Algen enthalten Vitamin B12, jedoch sind hier noch immer viele Falschinformationen in Umlauf. Bei der Entdeckung dieser B12-Vorkommen wurden zur Bestimmung des B12-Gehalts zumeist alte Messverfahren verwendet, die auch auf dem Vitamin B12 ähnliche Stoffe anschlagen (Vitamin-B12-Analoga). Diese auch „Pseudo-Vitamin-B12“ genannten Stoffe sind nicht nur wirkungslos, sondern verschlimmern einen B12-Mangel sogar noch. Der Gehalt und die Bioverfügbarkeit aus verschiedenen
Algen, war lange sehr umstritten. (7, 8) Heute gilt die Alge Chlorella als einzige verlässliche B12-Quelle:. (9) Der Gehalt liegt mit mit 80 µg Vitamin B12 pro 100 g noch über allen tierischen Quelle:n. Dies klingt zunächst viel, relativiert sich jedoch, wenn man bedenkt, dass man üblicherweise nur sehr kleine Mengen dieser Algen zu sich nimmt. Pro Portion werden darum kaum mehr als 1,5 µg aufgenommen. Mehrfach am Tag eingenommen können Sie bei sonst guter Gesundheit jedoch Teil einer B12-Versorgung sein, die sich aus mehreren Quelle:n zusammensetzt. Ein Ersatz für B12-Präparate sind sie im Falle von einem B12-Mangel, erhöhtem Bedarf oder Aufnahmestörungen jedoch nicht.
Quelle::
vitaminb12.de